Aero 45
Allgemein
Die
Aero-45 war nach dem 2. Weltkrieg das erste wieder in eigener Regie entwickelte
zweimotorige Flugzeug der Firma AERO in Prag. Die Entwicklungsarbeiten
begannen 1946. Der erste Prototyp flog
erstmals am 21. Juli 1947, der zweite
ein Jahr später. Die Flugerprobung verlief ohne Zwischenfälle und die
Maschine wurde zur Serienproduktion freigegeben. Sein Nachfolger,
Super-Aero-45 erschien 1954 und wurde bei der Firma LET in Kunovice
gefertigt, da die Anlagen von AERO in Prag für die Aufnahme der MiG-15
Lizenzproduktion gebraucht wurden. 1959 erschien die Aero-145 als
Weiterentwicklung mit stärkeren M 332-Motoren, von der 162 Stück bei LET
produziert wurden. Darüber hinaus wurde das Flugzeug in China als
Suingara-1 in Lizenz gebaut. Inklusive der Chinesischen Varianten wurden
insgesamt 590 Exemplare produziert. Die Flugzeuge kamen vornehmlich für
Lufttaxi-Dienste und für Rundflüge zum Einsatz, vereinzelt auch als
Verbindungsflugzeug beim Militär. Die Ausrüstung mit einer Krankentrage
war möglich. Die Nachfolger Aero-245 und Aero-345 blieben
Versuchsmuster. Unser Exemplar ist eine Aero-45 und somit die
Ursprungsversion. Sie ist die einzige in
Deutschland existierende flugfähige Aero-45. Von den Nachfolgerversionen
Aero-145 existieren drei Exemplare in Deutschland. In Europa dürften es
von allen drei Varianten noch einige mehr sein.
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Einsatz und Verbleib in der
DDR
Eines
der ersten Flugzeuge der Deutschen Lufthansa der DDR war die
Super Aero-45. Der eigentliche
Bestimmungszweck dieses Musters war der Betrieb als Lufttaxi. Heute
würde man das als Geschäftsfliegerei bezeichnen. In der DDR existierte
jedoch kein wirklicher Bedarf nach einer allgemeinen Luftfahrt. So wurde
die Super Aero-45 meist für Rundflugeinsätze herangezogen. Auch zur
Pilotenausbildung soll das Flugzeug benutzt worden sein. Da jedoch nur
mit Rundflügen die Maschine nicht wirtschaftlich ausgenutzt werden
konnte, standen ab 1960 alle Super Aero-45 der DLH zum Verkauf. Ein
Flugzeug wurde 1960 nach einem Unfall abgeschrieben, 4
Exemplare übernahm die NVA und waren dort bis 1964 im Einsatz. Ein
Exemplar wurde an einen kenianischen Geschäftsmann verkauft. Ein
weiteres Exemplar wurde nach der Ausmusterung dem Verkehrsmuseum Dresden
übergeben und ist dort noch heute zu besichtigen. Weitere Nutzer in der
DDR waren die Flugzeugwerke Dresden, die eine Maschine von der DLH
übernahmen und ein Flugzeug neu erwarben sowie der VEB MAB
Leipzig-Schkeuditz, der ebenfalls eine DLH Maschine bekam. Neben der DDR
kauften auch andere Länder das Flugzeug: UdSSR, Schweiz, Italien, VR
Polen, Bulgarien und Ungarn. |
Geschichte
der D-GHBN
Die Aero-45 D-GHBN mit der Werknummer
51159 wurde bei der Firma Aero Narodni Podnik Praha hergestellt. Erstes
zugeteiltes Kennzeichen war OK-HGD, das Datum der ersten Eintragung war
der 22.6.1954. Der erste Halter war die Firma Motokov Praha
(Export- u. Importfirma
für Maschinen und Geräte), unmittelbar danach kam das Flugzeug zum
Aeroclub Olomouc (Olmütz) und später zum Aeroclub Ostrava (Ostrau). Am 19.12.1960 erfolgte eine Übergabe an die slowakische
Zweigstelle der Statni Letecka Inspekce. Ab 1965 flog die Maschine beim
slowakischen Aeroclub Dubnica nad Vahom. Am 08.08.1985 wurde das
Flugzeug aus dem Register gelöscht und als
Monument auf einem Ständer in der mittelslowakischen Stadt Dubnica nad
Vahom ausgestellt. Im Jahre 1997 kam das Flugzeug nach Deutschland und
wurde bis 2001 restauriert. Die Maschine ist
wieder voll funktionstüchtig und kann auf
Luftfahrtveranstaltungen besichtigt oder für
Rundflüge gebucht werden.
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Technische Beschreibung:
Freitragender Tiefdecker in
Ganzmetall-Halbschalenbauweise. Der Tragflügel ist dreiteilig, das Leitwerk ist freitragend.
Alle Ruder sind
mit Stoff bespannt. Die Haupträder fahren
rückwärts in die Motorgondeln ein. Angetrieben wird das Flugzeug mit zwei 105 PS starken
Vierzylinder-Reihenmotoren vom Typ
Walter Minor
4-III. Die Propeller der Firma AVIA sind elektrisch verstellbar
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Technische Daten Aero-45 |
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Baujahr: |
1954 |
Länge: |
7,54 m
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Spannweite: |
12,30 m |
Höhe: |
2,40 m |
Flügelfläche: |
17,09
m² |
Triebwerke: |
2
Walter Minor 4-III mit je 77 kW |
Besatzung / Passagiere |
1/3 |
Reisegeschwindigkeit: |
230
km/h |
Höchstgeschwindigkeit:
|
265
km/h |
Gipfelhöhe: |
4.350 m |
Steiggeschwindigkeit: |
5 m/s |
Startmasse: |
1.600
kg |
Leermasse: |
960 kg |
Reichweite: |
1.350
km |
Treibstoffverbrauch: |
48 l/h
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Max.
Flugdauer: |
5
Stunden |
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